WhatsApp und Datenschutz – Darum gehts
Die DSGVO, die 2018 in Kraft getreten ist, soll sicherstellen, dass personenbezogene Daten, wie Name, Gesundheitsinformationen und Kontaktdaten, geschützt werden. Für Podologen, die täglich mit sensiblen Daten arbeiten, gilt dies besonders. Ein Verstoß gegen die DSGVO kann hohe Bußgelder nach sich ziehen und das Vertrauen der Patienten schädigen. Daher ist es wichtig, genau zu wissen, was erlaubt ist und was nicht. WhatsApp mag bequem sein, aber der direkte Austausch von Patientendaten ist hier oft problematisch.
Was darfst Du über WhatsApp senden?
- Terminvereinbarungen ohne Details
Du darfst WhatsApp nutzen, um Patienten an Termine zu erinnern oder einfache Vereinbarungen zu treffen. Vermeide jedoch jegliche detaillierte Informationen über den Gesundheitszustand oder die Behandlung. Eine Nachricht wie „Wir sehen uns am 15. Mai um 10 Uhr“ ist in Ordnung.
- Informationen zu Öffnungszeiten und Erreichbarkeit
Generelle Informationen, wie Öffnungszeiten oder den Link zur Praxiswebsite, sind ebenfalls unbedenklich. Diese Daten sind öffentlich und enthalten keine sensiblen Informationen.
- Erlaubnis Einholen für den Austausch von Informationen
Wenn Du doch spezifische Informationen versenden möchtest, ist eine schriftliche Einwilligung Deines Patienten erforderlich. Diese Einwilligung sollte explizit und dokumentiert sein, um nachzuweisen, dass der Patient den Austausch sensibler Informationen über WhatsApp zugestimmt hat.
Was darfst Du Nicht über WhatsApp senden?
- Gesundheitsdaten und Behandlungspläne
Der Versand von Informationen über den Gesundheitszustand oder konkrete Behandlungsempfehlungen verstößt gegen die DSGVO-Richtlinien. WhatsApp speichert Nachrichten auf Servern in Drittländern, was den Datenschutz gefährdet. Vertrauliche Informationen gehören daher nicht auf WhatsApp, sondern sollten über sichere Kommunikationswege wie eine verschlüsselte E-Mail oder eine spezielle Patientenplattform geteilt werden.
- Personenbezogene Daten ohne Verschlüsselung
Daten wie Namen, Adressen oder Krankenakten dürfen auf WhatsApp nicht unverschlüsselt versendet werden. Da WhatsApp keinen garantierten Datenschutzstandard bietet, sind hier keine patientenbezogenen Informationen erlaubt. Selbst wenn Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, bleibt die Datenspeicherung auf den Servern außerhalb der EU ein Risiko.
- Fotos von Patientenbefunden
Auch Bilder oder Videos, die Symptome oder Befunde zeigen, gehören nicht auf WhatsApp. Diese könnten auf dem Weg durch das Internet abgefangen oder missbräuchlich verwendet werden. Für den Austausch solcher Daten gibt es sichere Plattformen oder Messenger mit erhöhter Sicherheit wie Threema oder Signal.
Alternative Tools für Sichere Kommunikation
- Signal und Threema
Diese Messenger bieten eine hohe Sicherheitsstufe und werden von Datenschutzexperten empfohlen. Beide sind DSGVO-konform und bieten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ohne Serverstandort in Drittländern.
- Patientenportale und verschlüsselte E-Mail-Dienste
Portale, die speziell für den Gesundheitsbereich entwickelt wurden, erlauben eine sichere und DSGVO-konforme Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Verschlüsselte E-Mail-Dienste, wie ProtonMail, bieten eine weitere sichere Option.
- Nextcloud für den Datenaustausch
Nextcloud ist eine Open-Source-Plattform zur Speicherung und zum Austausch von Daten. Sie kann auf einem eigenen Server betrieben werden und bietet so eine vollständige Kontrolle über die Daten. Gerade für Praxen, die eine sichere interne Kommunikation suchen, ist Nextcloud eine hervorragende Lösung.
Häufige Fragen und Antworten
Darf ich meine Patienten per WhatsApp um eine Bewertung bitten?
Ja, eine freundliche Bitte um eine Bewertung ist in der Regel kein Problem. Doch auch hier sollte keine persönliche Information weitergegeben werden. Ein einfaches „Vielen Dank für Ihren Besuch! Wir würden uns über eine Bewertung freuen“ ist ausreichend.
Kann ich WhatsApp Business sicherer machen?
WhatsApp Business bietet einige Vorteile wie automatisierte Nachrichten und ein Profil mit Informationen zur Praxis. Dennoch bleibt das Problem der Datenschutzrichtlinien. Auch hier gilt: Keine sensiblen Daten teilen. Nutze WhatsApp Business lediglich zur allgemeinen Kundenkommunikation.
Was passiert, wenn ich trotzdem patientenbezogene Daten über WhatsApp sende?
Ein Verstoß gegen die DSGVO kann Bußgelder und Sanktionen nach sich ziehen. Zudem riskierst Du das Vertrauen Deiner Patienten. Schütze daher die Daten Deiner Patienten und halte Dich an sichere Kommunikationswege.
Podologie und Datenschutz
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Datenschutz für Podologen – Darum ist Vorsicht Geboten
WhatsApp ist ein vielseitiges und nützliches Tool für den Alltag – jedoch kein geeignetes Mittel für den Austausch von Gesundheitsdaten. Die einfache Bedienung und weitverbreitete Nutzung machen es zwar attraktiv, doch gerade im Gesundheitswesen ist es wichtig, den Schutz der Privatsphäre ernst zu nehmen. Mit Alternativen wie Threema, Signal oder Patientenportalen stellst Du sicher, dass Du die Vorgaben der DSGVO einhältst und Deine Patienten vor ungewolltem Datenverlust schützt.
Fazit
WhatsApp ist für die schnelle Kommunikation praktisch, aber Podologen sollten genau wissen, was erlaubt ist und was nicht. Zum Schutz Deiner Patienten und zur Vermeidung von Bußgeldern ist es entscheidend, die Grenzen der DSGVO zu respektieren. Nutze alternative Tools für sensible Informationen und baue Vertrauen auf, indem Du die Daten Deiner Patienten schützt. So positionierst Du Dich nicht nur als kompetenter Podologe, sondern auch als verantwortungsbewusster Dienstleister.
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