Gedanken zu SEPA
Eigentlich eine gute Idee
Die Idee eines einheitlichen Zahlungsraumes in Europa (Single Euro Payments Area) finde ich richtig gut. Seit 2008 gibt es die Möglichkeit Überweisungen und Lastschriften in 27 Ländern durchzuführen. Leider hat sich die Umsetzung in der Softwarelandschaft sehr lang hingezogen. Ab Februar 2014 gibt es die traditionellen Überweisungen, Lastschriften, Abbuchungen nicht mehr. Es wird dann ausschliesslich auf SEPA gesetzt. Wie die Umstellung hier im Einzelnen ablief erkläre ich im Artikel Best Practice SEPA.
Eigentlich ganz einfach
Prinzipiell ist der Wechsel ja nur eine leicht veränderte Bankverbindung. Die IBAN ersetzt dabei die Kontonummer, setzt sich aus einem Bankkürzel, der alten Kontonummer und der Bankleitzahl zusammen. Als zweite Angabe wird die BIC oder Swift benötigt. Als Zahlungsempfänger, gerade wenn man Lastschriften und Abbuchungsaufträge benutzt hat gibt es weiteren Handlungsbedarf. Hier steckt der Teufel im Detail.
Eigentlich richtig schlecht gemacht
Als schlechte Erfahrung ist mir ein Infotermin der Sparkasse Uckermark in Erinnerung. Vertreter vom Vorstand, Mitarbeiter von Starfinanz (Hersteller der Software Starmoney) und einige Firmenkundenbetreuer sahen sich eine vorgelesenePowerpointshow an. Dazu meckerte ein eingeladener Bankkunde das SEPA ja alles kompliziert macht und man solle doch an die alten Leute denken…
Die wirklich kniffligen Fragen konnte bislang niemand beantworten. Hier wird sich durch Versuch und Irrtum zeigen, was funktioniert. Wie unterscheidet sich denn denn nun die Basis-Lastschrift von der Firmenlastschrift genau? Fällt jeder Verbraucher automatisch aus der Firmenlastschrift? Eine Firmenlastschrift lässt sich nämlich nicht zurückbuchen, wenn das Konto gedeckt war. Basisslaschriften darf der Kontoinhaber 8 Wochen lang zurückgeben.
Unbeantwortet ist auch die Frage wie denn nun das Formular vor Einzug einer Firmenlastschrift zu übermitteln ist. Geht es an die abgehende Bank, die Hausbank, muss die Bank das bestätigen usw. Eine Sache die wirklich nach Bürokratie müffelt – wie bei dem Abbuchungsverfahren seinerzeit.
Zum Schmunzeln taugt das auch
Eine Nebensächlichkeit ist hier dann wohl das Formular, welches millionenfach an deutsche Firmen geht. Inhalt ist die Gläubiger-Identifikationsnummer. Das versendete PDF heisst, ganz deutsch Creditor Identifier.pdf. Mein Kunde Andres Jede hat eine kleine Glosse dazu geschrieben.
Dennoch: In 5 Schritten die SEPA-Umstellung meistern
Mit ein wenig Vorbereitung schaffen Sie auch in den noch verbleibenden Wochen den Umstieg! Hier der Schlachtplan:
Es wird immer kurioser. Die Frankfurter Rundschau zitiert Bürgel. Offenbar kümmern sich viele Unternehemen nicht um Ihre Lastschriften per SEPA und sind sogar von Zahlungsunfähigkeit bedroht.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/sepa-insolvenz-insolvent-wegen-sepa,1472780,25959578.html
Mittlerweile gibt es ja eine Fristverlängerung bis zum 01. August. Hier kann man nur hoffen, dass sich alle, die sich bisher nicht umfangreich mit der Thematik auseinandergesetzt haben, die Zeit nutzen, damit diese auch nach der Frist problemlos damit zurecht kommen.
Wir werden sehen 😉